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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 164

1912 - Breslau : Hirt
164 C. Länderkunde. § 250. Das Klima Frankreichs ist mild, die Niederungen am Mittel- meere bringen Oliven, Feigen, Orangen hervor. Wein gedeiht vorzüglich, am reichlichsten auf dem sonnigen Gelände an der unteren Garonne (Bordeaux- wein) (Bild 95.) und auf der Champagne. Der fehr fruchtbare Boden liefert Weizen, die rauheren Höhen sind meist nnbewaldet. An Bodenschätzen ist Frankreich arm; doch haben die Franzosen durch vielseitige Industrie, besonders in Gegenständen der Kunst, in Luxus- und Modewaren (Seiden- stoffe), den Reichtum ihres Landes noch zu steigern gewußt. §351. Bevölkerung. Die Franzosen sind hauptsächlich Nachkommen der alten Gallier, die nach Unterwerfung durch die Römer deren Sprache annahmen. So bildet das Latein den Grundstock des Französischen. Land und Leute empfingen ihren Namen von den germanischen Franken, die in der Völkerwanderung Gallien eroberten. Auf der Halbinsel Bretagne leben noch viele Kelten, in den Pyrenäen Basken, bei Nizza und auf der Insel Korsika Italiener. Außerdem wohnen in Frankreich viele Aus- lüuder. Die Zahl der ganz überwiegend katholischen Bewohner ist seit längerer Zeit ziemlich gleich geblieben (39 Mill.). Die Landbevölkerung überwiegt bedeutend, nur 15 Städte siud Großstädte (im Deutschen Reich 48). Seit der Revolution (1789) ist Frankreich in Departements (86) einge- teilt, doch sind auch uoch die alten Provinznamen gebräuchlich. § 252. a) Die Pyrenäen, ein Hochgebirge von fast halber Länge der Alpen, ziehen vom Golfe du Lion zum Golf von Biseäya. Etwa in der Mitte erheben sie sich in der Maladetta-Gruppe bis zu 3400 m. Da tiefe Einschnitte fehlen, sind die Pyrenäen unwegsam; die Hauptverkehrs- wege umgehen sie im 0 und W; erst jetzt baut man Eisenbahnen durch das Gebirge. Der reiche Niederschlag der französischen Pyrenäen ruft in den uuteren Teilen dichte Bewalduug, in den oberen Almen und kleine Gletscher hervor. Die Pyrenäen sind nur spärlich bewohnt. Am Fuß des Gebirges liegt Lourdes, der bekannte französische Wallfahrtsort. Aufgabe. Vergleiche die Pyrenäen mit den Alpen hinsichtlich der Seen! § 253. d) Die Französischen Alpen bilden die Südhälfte der Westalpen. Die Grenze gegen Italien verläuft auf der höchsten, wasserscheidenden Kette. Unter den zahlreichen Gebirgsstöcken ragt besonders die von 23 Gletschern umgürtete Montblanc-Gruppe hervor, unter den Gletschern des Mont- blane das 7 km lauge, vielbesuchte Eismeer (^ler de glace). Von den Pässen sind die bekanntesten der Kleine St. Bernhard (Jfere^ Dora Bältea) mit schöner Straße und der Mont Cenis, dessen 12 km langer Tunnel Frankreich mit Italien verbindet. Die wichtigsten Flüsse der Französischen Alpen sind die Rhoneznflüsse Jsere und Durauce. Wie ein abgetrennter Zweig der Westalpen erscheint der nördlich der Rhone anhebende Schweizer Jura, aus dessen Ketten der Donbs [bu: zur Saone eilt. Sein Tal bildet in Verbindung mit dem Bnrgnndischen Tor die alte Verkehrsstraße von Mitteleuropa zum Rhonetal und zum Mittel- meer. Daher liegen hier mehrere Festungen.

2. Für Präparandenanstalten - S. 165

1912 - Breslau : Hirt
Maladetta (3400 m). 3jit. Perdu (3350 m). Pic du Midi (2900 m). Scharte von Roncesvalles-—> 93. Die Pyrenäen^e^ie, von Pau aus gesehen. Im Vordergrund erscheint das von Weidenbiischen und Ziersträuchern umrahmte flache Filltzbett des Dave de Pau. Ienseit der mit Pappeln geschmückten Ebene erhebt sich die hier auf fast 200 km sichtbare Kette der Pyrenäen.

3. Für Präparandenanstalten - S. 166

1912 - Breslau : Hirt
166 C. Länderkunde, Aufgaben. 1. Bestimme die Lage des Montblanc auf der politischen Karte! 2. Vergleiche den Schweizer Jura und den Deutschen Jura in ihrem äußeren Aufbau! § 254. Das Rhöne-Saöne-Becken ist ein wichtiges Durchgangsland. Im W wird es begrenzt durch den Steilabfall des Französischen Mittel- gebirges. Die Saone empfängt vom Jura den mit dem Rhein durch einen Kanal verbundenen Donbs und vereinigt sich bei Lyon mit der Rhone. Diese entsteht am St. Gotthard, durchströmt den Genfer See und durchbricht, zum Teil in unterirdischem Laufe, den Jura. Auf dem Wege zum Mittelmeer empfängt sie Jsere und Durance von links und mündet in einem großen Delta. Ihre Anschwemmungen, vom Meere nach W getrieben, haben bis an die Pyrenäen eine öde Küste mit Nehrungen und Strandseen geschaffen. § 255. Burgund ist das Gebiet der Saöne. An der Burgundischen Pforte halten die Festungen Belfort [befor] und Besancon Wacht. Auch die größte Stadt des weinberühmten Landes, Dijon, ist stark befestigt. Am Zusammenfluß von Rhone und Saöne liegt die einstige römische Haupt- stadt Galliens, die drittgrößte Stadt Frankreichs, Lyon, der Mittelpunkt der großartigen französischen Seidenindustrie (525). — In den armen, dünnbevölkerten Alpenländern Savoyen und Dauphine ist nur die Festung Grenoble an der Jsere wichtig. In französisches Gebiet eingeschlossen liegt östlich von Nizza das kleine, selbständige Fürstentum Monaco (15000 E.) mit der Spielhölle von Monte Carlo und einem berühmten Institut für Meeresforfchuug. Die Südostecke Frankreichs, die Provence, weist bedeutende Orte auf. Hier ist Marseille mit mehr als 1 2 Mill. E. die zweite Stadt der Republik, der erste Hafen Frankreichs und des Mittelmeeres. Östlich von ihm ist Toulon Frankreichs größter Kriegshafen am Mittelmeer. Weiter östlich an der französischen Riviera liegen viele, wegen ihres milden Winterklimas aufgesuchte Kurorte, darunter Nizza (165). (Bild 94.) § 256. /c) Das Französische Mittelgebirgsland setzt sich zusammen aus dem Zentralplateau und den nördlich sich daranschließenden Berg- landschasten, die nach No gegen die halb französischen Vogesen ziehen. — Das Zentralplateau erhebt sich mit dem Ostrand, den Cevennen, steil aus der Rhöne-Ebene und senkt sich langsam nach Nw. Den Hauptteil bildet das rauhe, an erloschenen Vulkankegeln reiche Hochland der Auvergne. Hier erhebt sich als höchster Berg des Französischen Mittelgebirges der Moni Dore zu 1900 m. Die Cevennen und ihre Fortsetzung bilden eine wichtige Wasserscheide. Nach W und N fließen außer der Maas die Seine mit ihrem rechten Nebenfluß Marne, die Loire mit dem Allier und die rechten Zuflüsse der Garouue. ,Durch den Canal du Centre und den Kanal von Burgund stehen Loire und

4. Für Präparandenanstalten - S. 167

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 167 Seine mit der Saöne, also auch der Atlantische Ozean und das Mittelmeer in Verbindung. Das Zentralplateau ist eine ärmliche, dünnbevölkerte Landschaft, deren Bewohner teils nach den umgebenden Gebieten abzuwandern pflegen. Nur westlich von Lyon ist durch Kohlen- und Erzlager ein Jndnstriebezirk eut- standen. Die Hauptorte sind die Großstadt St. Etienne und Le Crenzot Maschinen- und Waffenfabriken), das „französische Essen". Am Ostfuße einer großen Vulkanreihe liegt im Alliertale Clermont-Ferrand, der Hauptort der Auvergue. 94. Nizza an der französischen Riviera, vom Moni Boron im Osten der Stadt aus gesehen. Zu den anmutigsten uno vornehmsten Städten der französischen Riviera gehört die einst italienische „Blumenstadt" Nizza, die seit ihrer Zugehörigkeit zu Frankreich einen außerordentlichen Aufschwung genommen hat und der Lieblingsaufenthalt zahlreicher Kurgäste aus allen Ländern im Winter und im zeitigen Frühjahr ist. Das kleine, hügelige Grenzgebiet an der Maas und der Mosel ist der französische Teil des Lothringer Stufenlandes. Eiu Gürtel von Be- festignngen zieht sich von Belfort über Tonl nach Verdun. Der Hauptort Französisch-Lothringens ist das gewerbreiche Nancy. Im Nw liegt das Hügelland der Bretagne und der Norm an die. Die Bretagne wird bewohnt von den keltischen Bretonen, Frankreichs bester seemännischer Bevölkerung. An der Spitze der Halbinsel liegt der Kriegs- Hafen Brest, der aber von Cherbourg (am Kanal) übertroffen wird. §257. ä) Das wellige Französische Tiefland zerfällt durch niedrige Boden- schwellen in die großen Becken der Seine, der Loire und der Garonne.

5. Für Präparandenanstalten - S. 168

1912 - Breslau : Hirt
168 C. Länderkunde. 1. Das Seinebecken, in dessen Mittelpunkt Paris liegt, wird um- kränzt von Höhen. Den Ostrand bilden das Plateau von Langres, die Argonnen und Ardennen, im W grenzt es an die normannischen Höhen. Abgesehen von Schelde und Somme sammeln sich die Gewässer (Marne und Oise von rechts) in der Seine, die bei Le Havre den Kanal erreicht. Das milde Klima, der für Weinbau sehr geeignete Boden und die reichen Kohlenlager an der französisch-belgischen Grenze haben hier Frankreichs dichteste Bevölkerung hervorgerufen. Zu beiden Seiten der Seine, unterhalb der Marnemündung, liegt Paris, die Hauptstadt Frankreichs und die drittgrößte Stadt der Erde (fast 3 Mill. E.). Paris ist der Mittelpunkt für Frankreichs Handel und Gewerbe. Weil sich hier auch alles geistige und politische Leben des Staates vereinigt, ist die Stadt reich an herrlichen Bauten und Kunstschätzen und deshalb ein Treffpunkt der Fremden. Berühmt sind die großartigen Promenaden, die Boulevards^, die Champs-Elysees, eine parkartige Straßenanlage von 2 km Länge, Notre-Dame, die gotische Kathedrale der Altstadt, der Louvre, ein gewaltiges Museum, und das Pantheon, in dem sich die Ehrengräber berühmter Franzosen befinden. Paris ist eine riesige Festung. Die internationalen Schnellzüge von St. Peters- bürg und Berlin wie von Amsterdam-Antwerpen-Brüssel nach der Pyrenäen- Halbinsel nehmen ihren Weg über Paris, desgleichen die von England über Calais nach Spanien, nach der Riviera, nach Rom und nach dem Orient. Südwestlich von Paris entstand die ehemalige Lieblingsresidenz der französischen Könige, Versailles. An der unteren Seine (Normandie) ist wegen seiner Industrie Rouen, an ihrer Münduug Le Havre als wichtigster französischer Hafen am Kanal zu nennen. In der Nordwestecke des Landes liegen die Häfen Bonlogne und Calais, die den Verkehr nach England vermitteln. Im Innern sind Amiens an der Somme und die Festung Lille Hauptorte der Spinnerei und Weberei. Auf beiden Ufern der oberen Marne dehnt sich die weinreiche Champagne aus. Nordöstlich von ihrer Hauptstadt Reims, der einstigen Krönungsstadt der französischen Könige, liegt an der Maas die ehemalige Festung Sedau. Das Loirebecken liegt zwischen dem Zentralplateau und dem '"Hügelland der Bretagne und der Normandie. Es hat große Bedeutung für den Durchgangsverkehr von Paris nach dem Süden. Die wichtigsten Orte liegen an der Loire, an ihrem nördlichsten Punkte Orleans, weiter abwärts Tours und Nantes (Vorhafen St. Nazaire). Nördlich der Loire ist Le Maus einer der Hanptplätze der hier verbreiteten Leinenindustrie. 3. Das Garouuebecken ist die weite, flache Tieflandsmulde zwischen dem Zeutralplateau und den Pyrenäen. Die Garonne entspringt im Maladettagebiet, wendet sich bald bogenförmig nach W und mündet in einer breiten, trichterförmigen Mündung, Gironde genannt. Durch den Canal du Midi ist eine direkte (aber nur für kleine Fahrzeuge brauchbare) Verbin- dnng vom Ozean zum Mittelmeer hergestellt. i Die Boulevards, d. i. Bollwerke, sind die ehemaligen Festungsringe der^ Stadt. Im Stadtplan treten sie als konzentrische Straßenzüge deutlich hervor. (S. den Atlas!)

6. Für Präparandenanstalten - S. 169

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 3. Die außerdemschen Länder Europas, 169 Mit Ausnahme des von Dünen und Kiefernwaldungen eingenommenen öden Küstenlandes südlich der Gironde, der Landes, ist das Garonnebecken sehr fruchtbar und Frankreichs größtes Weingebiet (Bild 95). Unter den Städten steht voran Bordeaux (260), der bedeutendste Hafen Frankreichs am Atlantischen Ozean ivgl. seine Lage mit Bremen, Hamburg!). Es ist auch der Hauptausfuhrort der uach ihm benannten Bordeauxweine. Am östlichsten Punkte der Garonne liegt der lebhafte Jndustrieplatz Toulouse. W. Weinbau an der Gironde bei Bordeaux. § 258. Die auswärtigen Besitzungen und Schntzstaaten Frankreichs sind die wertvollsten Kolonien (etwa 52 Mill. E.) nach denen Englands und Hollands. Sie liegen in Afrika, Asien, in Amerika und in der Süd- see und bildeu die Grundlage des französischen Welthandels. § 259. Staatsverwaltung. Bald nach der Schlacht bei Sedan, am 4. September 1870, wurde Frankreich in eine Republik umgewandelt. Der auf 7 Jahre gewählte Präsident regiert mit Hilfe der Minister und zweier Kammern (dem Seuat und den Deputierten). Beide Kammern wählen als „Nationalversammlung" durch Stimmenmehrheit den Präsidenten. Zeichnung: Das Städte- und Festungsbild Frankreichs. Frank- reich ist als Fünfeck in das Gradnetz einzuzeichnen; die Grenze kann teils als gerade Linie, im W und So als flacher Bogen gezeichnet werden. Nach Ein- Zeichnung der genannten Städte ist die große Bahn Pyrenäen—brüssel durch eilte ziemlich gerade Liuie zu markiereu, die Toulouse, Lirnoges, Orleans, Paris, ^?t. Qnentin verbindet, gleichfalls die Bahn Bayonne—bordeaux—limoges.

7. Für Präparandenanstalten - S. 170

1912 - Breslau : Hirt
170 10. Das Großherzogtum Luxemburg. 2600 qkm, fast dreimal so groß wie Rügen, 1/4 Mill. katholische Einwohner, nicht ganz so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. $ 260. Dieses kleine, nach der Mosel entwässernde Dreieck mit der Hanptstadt Luxemburg ist anmutig in den Ardeuuen gelegen und reich au Erzen. Die Bevölkeruug ist deutsch und lebt meist von Landwirtschaft. Das Land ist mit dem Deutschen Reiche dnrch Zollgemeinschaft verbunden. 11. Das Königreich Belgien. 29500 qkm, etwas größer als die Rheinprovinz, 7,5 Mill. ($., mehr als doppelt so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 261. Lage und Größe. — Aufgaben. 1. Bestimme die Grenzen nach dem Atlas! 2. Vergleiche die Größe mit der Hollands! 3. Vergleiche die Länge der See- mit derjenigen der Landgrenze! 4. Welche Staaten be- rührt Belgien? Nur 70 km laug ist die gerade verlaufende Dünenküste, die übrigen Grenzen sind kontinental und berühren vier Staaten. Belgien vermittelt den Durchgang von Frankreich und England nach dem Deutschen Reiche. § 262. Bodengestalt, Gewässer, Klima. Nach der Bodeugestalt zer- fällt Belgieu in zwei Abschnitte. Der 30, Hochbelgien, wird einge- nommen von den reichbewaldeten, verkehrsarmen Ardennen, der westlichen Fortsetzung des Rheinischen Schiefergebirges. Ter Nw, Flachbelgien, ist ein Teil des Niederrheinischen Tieflands. An der hafenarmen Nordsee- küfte zieht wie in Holland ein Gürtel hoher Dünen entlang. Belgien wird durchströmt vou der Schelde im W, von der Maas im 0. Beide Flüsse kommen aus Frankreich und sind durch Kanäle verbunden. Das Klima gleicht in Flachbelgien dem mildfeuchten Hollands, in Hoch- belgien dem rauhen der augreuzeudeu Eifel. § 263. Bevölkerung und Erzeugnisse. Die meist katholische Bevolke- ruug (7,5 Mill.) besteht aus Flämen in der Ebene mit einer dem Platt- deutschen verwandten Sprache und Walloueu im Berglande, die Französisch sprechen. Das Französische ist die offizielle Landessprache. Das Land ist meist fruchtbar, in den westlichen Marfchlandfchaften wahrhaft garteumäßig angebaut; berühmt ist sein Zuckerrüben- und Flachsbau. Das Gebirge liefert Eiseu und das Maasbecken Stein- kohlen. Das Gewerbe leistet namentlich in Metall- und Leinenwaren Großartiges. So kauu das Land die dichteste Bevölkerung unter den Staaten Europas tragen (253 Einwohner auf 1 qkm). Im wallonischen Berglande liegen Verviers (Tuchfabriken), Lütt ich an der Maas, der Mittelpunkt des ostbelgischen Jndnstriebezirks und Haupt- sitz der Wasseusabrikatiou, und am Zusammenfluß von Maas und Sambre das durch feiue Stahliuduftrie bekannte Namnr, wie Lüttich stark befestigt. — In der Mitte Belgiens blüht durch Gewerbfleiß (Brüsseler Spitzen und

8. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 175

1902 - Karlsruhe : Lang
175 -— stoßen, nicht weit von der Stadt Jssns, stellte sich ihm der Perserkönig Darius Kodomannns mit einem gewaltigen Heere entgegen, um ihm das Eindringen in Syrien zu wehren. Alexander besiegte mit ungefähr 40000 Mann die fünffache Übermacht der Perser. Nunmehr eroberte Alexander Syrien und Palästina. Die große phönizische Handelsstadt Tyrus leistete ihm hartnäckigen Widerstand; nach siebenmonatlicher Belagerung ward sie erstürmt und zerstört. Ägypten, das seit 200 Jahren unter persischer Herrschast stand, wurde ohne Schwertstreich unterworfen. In günstiger Lage an der Nordküste Ägyptens wurde von Alexander die Stadt Alexandria gegründet, die bis ans den heutigen Tag der bedeutendste Handelsplatz im östlichen Teile des Mittelmeeres geblieben ist. Aus Ägypten zog Alexander wieder nach Asien, besiegte (331) den Perserkönig bei Gangamela am Tigris, eroberte Babylon und zuletzt auch Susa und Persepolis, die Hauptstädte des Persischen Reiches, und unterwarf sich in den nächsten sechs Jahren nicht nur das ganze Perserreich, sondern auch die östlich gelegenen Länder bis zum Indus. Durch Anlage von Straßen und Kanälen, durch Gründung von Festungen und Handelsplätzen, an denen sich Handelsleute und Gewerbetreibende aus Griechenland ansässig machten, wurde die Herrschaft des Königs sicher gestellt und griechische Sitte, Sprache und Bildung im fernen Osten verbreitet. Alexander wählte Babylon zu seiner Residenz. Von hier aus regierte er sein ausgedehntes Reich mit Einsicht und Kraft, freilich nicht jo_ lange, daß er fein Vorhaben, die griechische Bildung und Gesittung in den Morgenländern zu begründen und auszubreiten, hätte durchführen können. Schon im Jahre 323 starb er nach kurzer Krankheit. Nach seinem Tode entstand blutiger Streit um die Herrschaft unter feinen Heerführern, die zuletzt das Reich unter sich verteilten. Iii. Won den Wömern. 1. Die Stadt Rom. Auf dem linken Ufer des Tiberstromes, etwa drei Meilen von dessen Mündung entsernt, wurde um das Jahr 750 vor Christi Geburt die Stadt Rom gegründet. Von ihren Gründern Romulus und Remns berichtet die Sage, sie seien Zwillingsbrüder von königlichem Geschlechte gewesen; nach der Gründung der Stadt seien sie in Zwist geraten, und Romulus habe den Remns erschlagen. Auf Romulus, den ersten König der neuen Stadt, folgten noch sechs Könige; der letzte hieß Tarqninius der Stolze. Sein Sohn beleidigte eine Frau aus vornehmem Geschlechte; infolgedessen bewirkten die Adeligen einen Aufstand, der König

9. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 190

1902 - Karlsruhe : Lang
— 190 — Nach dem Aussterben der Familie des Augustus wurden balb durch das römische Heer, balb durch den Senat neue Kaiser berufen. Am besten stand es um das römische Reich in bet Zeit von 100—200 nach Christi Geburt, da mehrere gute und tüchtige Kaiser aus einander folgten wie Trajanus, Hadrianus. Autoninus Pius, Mareus Aurelius. In den solgenden 100 Jahren sank die Kaiserwürde immer tiefer; die Soldaten der Leibwache setzten nach Belieben Kaiser ein und ab, zuletzt versteigerten sie in ihrer Kaserne zu Rom die Kaiserwürde an den Meistbietenden. Je mehr die Kais erwürbe herabkam, befto mehr ging das große Reich seinem Untergang entgegen. Nach langen Wirren und Streitigkeiten gelangte im Jahre 324 wieber ein kräftiger und Weiser Mann auf den Kaiserthron, nämlich Konstantin der Große. Er gab dem Reiche eine neue Einteilung in vier große Regierungsbezirke (Präfekturen), die 117 kleinere Bezirke (Provinzen) umfaßten. Hierbnrch wurde die Verwaltung verbessert und die Erhebung der Steuern erleichtert. Die wichtigste Maßregel Konstantins bezog sich aus die christliche Religion. Die Christen hatten von den römischen Kaisern viele harte Verfolgungen zu erdulden. Noch im Jahre 303 hatten auf Befehl des Kaisers Diokletian viele Taufend Bekenner der Lehre Christi unter den ausgesuchtesten Martern den Tod erlitten. Konstantin gewährte, noch bevor er Alleinherrscher geworden war, durch das Edikt von Mailand (313) den Christen die volle Freiheit, nach ihrer Religion zu leben, ihre Lehre zu verbreiten und ihren Gottesdienst zu halten. Dadurch wurde die Verbreitung des Christentums so sehr gefördert, daß die Christen bald an Zahl den Heiden nicht mehr nachstanden und das römische Kaiserreich allmählich ein christliches Reich wurde. Im Jahre 395 teilte der Kaiser Theodosius das römische Reich in zwei Hälften; die östliche, das oströmische Reich mit der Hauptstadt Konstantinopel, umfaßte Griechenland Ägypten, und die asiatischen Provinzen; das weströmische Reich bestaub aus Italien, Spanien, Frankreich, Britannien, Sübdeutfchland und Nordafrika. Das oströmische Reich dauerte, bis im Jahre 1453 die Türken Konstantinopel eroberten. Das weströmische Reich hatte von Ansang an viele und schwere Kämpfe gegen die deutschen Völkerschaften, die damals ihre Wanderzüge begannen, auszustehen. Im Jahre 410 erstürmte und plünderte der Westgotenkönig Alarich die Stadt Rom und unternahm es, ganz Italien zu erobern. Das Reich wäre wohl jetzt schon untergegangen, wenn nicht Alarich zu Cosenza in Unteritalien an einer Krankheit gestorben wäre. Unter der Regierung des letzten Kaisers Romitlus Augustulus machte Cbnciker, der Anführer der deutschen Heruler, dem weströmischen Reiche ein Ende (476).

10. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 189

1902 - Karlsruhe : Lang
— 189 — Republik so groß gemacht hatte. Überdies hatte Cäsar einen Erben an seinem Neffen Cajus Julius Cäfar Octavianus, bett er an Sohnes Statt angenommen hatte. Octavianus verbaub sich mit Antonius und Lepibus, zwei alten Anhängern seines Oheims, zum zweiten Triumvirat. Die Triumvirn bemächtigten sich der Gewalt, und um sich sicher zu stellen, ließen sie mehrere Tausenb ihrer Gegner ermorben. Im Jahre 42 würden Brutus und Cassius bei Philippi in Maeebonien von Octavianus und Antonius geschlagen; Cassius fiel in der Schlacht, Brutus stürzte sich in sein Schwert. Bald gerieten Octavianus und Antonius, itachbent sie den Lepibus beiseite geschoben hatten, in einen Streit, der einen neuen Bürgerkrieg herbeiführte. Antonius würde 31 v. Chr. von Octavianus bei Actiunt, einem Vorgebirge an der Westküste von Griechenlanb, in einer Seeschlacht besiegt und entfloh nach Alexanbria, wo er sich selbst ermordete. Octavianus, der vom Volke bett Beinamen Augustus, b. i. der Erlauchte erhielt, war Alleinherrscher des römischen Reiches. 6. Rom, die Herrscherin der Welt. Der Kaiser*) Augustus benützte seine Gewalt, um die Schüben der langen Bürgerkriege zu heilen, den Frieden zu befestigen, die Grenzen des Reiches zu erweitern und sicher zu stellen. Das römische Kaiserreich umfaßte außer Italien die ganze pyreuäische Halbinsel, das heutige Frankreich, den südlichen Teil von England, das südliche Deutschland**) bis zur Donau, die Balkanhalbinsel, Asien bis zum Euphrat, Ägypten und Norb-asrika von der Küste des Mittelmeeres bis zur großen Wüste. Dieses große Reich würde von Statthaltern regiert und durch starke Heere im Gehorsam gehalten. Eine große Zahl von Seehasen und gute Straßen, die von Rom bis in die fernsten (Segenben des Reiches führten, bienten zur Förderung des Verkehrs und Handels. In die Regierungszeit des Augustus siel das Ereignis, das der Entwicklung der Menschheit neue Bahnen öffnete, die Geburt des Weltheilandes Jesus Christus. Die Nachkommen des Kaisers Augustus blieben ungefähr 100 Jahre im Besitze der Herrschaft. Sie waren ohne Ausnahme teils grausame, teils unfähige Männer. Der letzte war Nero, ein wahnsinniger Wüterich. Unter seiner Regierung brach in Judäa ein furchtbarer Aufstand der Inden aus, der süns Jahre dauerte und mit der Zerstörung Jerusalems und seines herrlichen Tempels durch den späteren Kaiser Titus beenbet wnrbe. 2lu§ dem Namen Cäsar ist der Titel Kaiser entstauben. **) Vergl. S. 9.
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